Heterocera (Nachtfalter)

Orthoptera (Heuschrecken)

Coleoptera (Käfer)


Papilionidae (Tagfalter)

Odonata (Libellen)

Heteroptera (Wanzen)



WILLKOMMEN AUF DER HOMEPAGE DES

BÜRO FÜR MONITORING & KARTIERUNG

Wir verfügen aktuell über bundesweite Erfahrungen im Monitoring und der Kartierung mit folgenden Insektengruppen und entsprechenden Referenzprojekten:

 

1. Tagfalter (Papilionoidea)

2. Libellen (Odonata)

3. Käfer (Coleoptera)

insb. Laufkäfer (Carabidae)

4. Heuschrecken (Orthoptera)

5. Nachtfalter (Heterocera)

6. Wanzen (Heteroptera)

 

Kartierungen und Monitoring von Insekten stellen die Grundlage jeder naturschutzfachlichen Bewertung dar. Sie sind eine unentbehrliche Grundlage für die Bewertung von Zustand, Gefährdung und zukünftiger Entwicklung der biologischen Vielfalt in Deutschland. Insekten kommen in Deutschland mit über 33.000 Arten und in nahezu jedem Lebensraum

vor. Die Ergebnisse verschiedener Projekte und Studien belegen einen Rückgang der Artenvielfalt und der Häufigkeit vieler Insektenarten. Die Beobachtung dient der gezielten und fortlaufenden Ermittlung, Beschreibung und Bewertung des Zustands von Natur und Landschaft und ihrer Veränderungen einschließlich der Ursachen und Folgen dieser Veränderungen. Mit dem Insektenmonitoring werden verschiedene, breit gefächerte Naturschutzziele verfolgt.

Wesentliche fachliche Zielstellungen Insektenmonitorings sind: 

 

 die Darstellung der Auswirkungen des Landschaftswandels, der Intensivierung der Landnutzung, des Klimawandels und ggfs. weiterer Wirkfaktoren auf die Insektenfauna

 die Ermittlung der Wirksamkeit von Programmen und Instrumenten zum Schutz der Insektenfauna

 die Ermittlung der Ursachen von Bestandsveränderungen bei Insekten sowie die Bereitstellung von Grundlagen für die Analyse der Folgen der Rückgänge von Insekten für andere Bestandteile der biologischen Vielfalt

 die Bereitstellung von Beiträgen zur Erfüllung von internationalen Berichtspflichten z.B. FFH-Monitoring

 die Berechnung und Weiterentwicklung naturschutzbezogener Indikatoren

 die Bereitstellung von Datengrundlagen für die Aktualisierung Roter Listen

 die Quantifizierung von Ökosystemleistungen

 

Auftraggeber sind hierfür die Bundesländer sowie verschiedene Behörden, wie Obere- und Untere Naturschutzbehörde, aber auch Naturschutzverbände .

 

aktuelle erhebungen (auswahl)

Mai 2023 - März 2024 Insektenstudie Biosphärenreservat Schwäbische Alb (Tagfalter, Widderchen, Heuschrecken und Laufkäfer (Carabidae)) auf dem ehemaligen Truppenübungsplatz in Münsingen. Zielsetzung ist im rahmen eines 5-jährigen Monitoring die Entwicklung der Nahrungsgrundlage für den Steinschmätzer RL D 1 zu prüfen. Dabei wird ein Vergleich zwischen Esel- und Schafbeweidung herangezogen.

4.3.23 Insektenstudie FFH Natura 2000 VSG Höllenbrand Das Weinbaugebiet FFH Höllenbrand ist mit seinen Trockenmauern einer der größten Brutgebiete der RL D 1 Art Steinschmätzer. Das vorhandene Insektenangebot kann hierbei ein limitierender Faktor für die Anzahl der (flugfähigen) Nestlinge sein und über die Auswahl als Brutgebiet grundsätzlich entscheiden. Deshalb führen wir 2023 eine ganzjährige Kartierung bodenbewohnender Insektengruppen (Coleoptera, Carabidae, Orthoptera und Heteroptera) durch. Sehr interessant ist die gesamte Testanlage unter c.p.-Bedingungen, um das Insektenangebot an verschiedenen Trockenmauern zu prüfen, die durch unterschiedliche Pflege- und Bewirtschaftsmaßnahmen (z.B. Grubbern, Fräsen, Walzen, Pestizideinsatz)  gekennzeichnet sind.

März 2023 - Oktober 2023 Gesamtkartierung aller Heterocera-Arten im NSG Murnauer Moos 

 

Ich freue mich sehr über diesen Auftrag der Gesamtkartierung aller Heterocera-Arten in zwei Übergangsmooren des NSG Murnauer Moos mit der Zielsetzung den Renaturierungsgrad dieser Teilbereiche zu prüfen sowie die bisherigen Erhebungen zeitlich und methodisch zu ergänzen in enger Kooperation mit der UNB Garmisch-Partenkirchen (aktuell genehmigt durch ONB Oberbayern vom 28.2.23)

14.1.2023 Ergebnisse der ehrenamtlichen Heterocera Kartierung im Mönchbruch nebst FFH Heidelandschaft

 

Aktuell liegen die Ergebnisse der ehrenamtlichen Heterocera Kartierung im Mönchbruch nebst FFH Heidelandschaft vor. Die 517 Arten aus dem Zeitraum 2018 - 2022 , davon 418 Groß-Schmetterlinge, beweisen den Mönchbruch als ein Hotspot der Biodiversität dank einem Mosaik an diversen Lebensraumtypen. Die Erhebungen werden fortgesetzt. Ich danke Herrn Prof. Wolfgang Brüggemann für die Bereitstellung seiner Daten: Die Ergebnisse werden jetzt schrittweise in die Pflegepläne integriert.

 

 

Die größten Artengruppen sind: Noctuidae 172 Arten, Geometridae 141 Arten, Erebidae 39 Arten, Tortricidae 36, Crambidae 28, Pyralidae 25, Notodondidae 14, Drepanidae 14.

 

news

27.3.24 Erstnachweis für das NSG der FFH Anhang II und IV Art Cucujus cinnaberinus (Scharlachkäfer)

Heute ist mir im NSG Mönchbruch in Höhe der Mönchbruchallee /Waldrand der Erstnachweis für das NSG Mönchbruch der FFH Anhang II und IV Art Cucujus cinnaberinus (Scharlachkäfer) gelungen. Ulrich Brenner hatte die Art bereits 2019 in Bauschheim und einmal in Gross Gerau nachgewiesen, davor lagen Nachweise u.a. im Goldgrund vor. Die Art befindet sich aktuell in Ausbreitung Richtung Norden (siehe Verbreitungskarte). Der Nachweis wurde durch Wolfgang Rowold, COPRIS AG, Marienmünster bestätigt.

23.2.24 Nachweis der RL RLP 1 Art Poecilus punctulatus

Im Rahmen der laufenden Insektenstudie VSG Höllebrand gelang uns der Nachweis der RL RLP 1 Art Poecilus punctulatus auf einer Untersuchungsfläche. Der Laufkäfer, auch bekannt als Mattschwarzer Buntgrabläufer, ist zumeist in Ostdeutschland (Sachsen) nachgewiesen. Westliche Nachweise sind extrem selten.

News 13.1.2024

Die Ergebnisse der umfangreichen Insektenstudie im Vogelschutzgebiet Natura 2000 Höllenbrand bei Gundersheim liegen jetzt vor. Der Einbruch der Laufkäferpopulation in allen Transekten im Laufe des Mai ist sehr offensichtlich. Nach Abgleich mit den Bearbeitungsplänen der Winzer steht nun die Arbeitshypothese im Raum, ob der Rückgang auf die (fast wöchentliche) Ausbringung von Kupfer (plus Schwefel) zurückzuführen ist. Ebenso trägt der Gefleckte Schierling zusätzlich zum Artenschwund auf den betroffenen Flächen bei. Das Testdesign und die Genehmigung für die Prüfung der Thesen und vor allem die Verifizierung des Einbruchs  liegen für 2024 bereits vor.

News 11.9.23

Am letzten Montag konnten wir am Heimsberg im Nahetal mehrmals die seltene RL D 1 Art Westliche Sattelschrecke, Ephipigger diurnus verhören. Nach intensiver Suche gelang uns ebenso die Sichtung eines Weibchen dieser Art, die xerotherme Standorte in Weinbaugebiete im Nahetal und an der Mosel besiedelt und eine Vorliebe für Brombeeren hat. 

News 27.10.2022

In Ergänzung zur News-Mitteilung vom 30.8.22 (siehe unten) stellen sich in diesem extrem trocken-warmen Jahr weitere mediterrane Arten selbst im Herbst ein.

Nach einer Sichtung in Osthofen am 24.10.22 habe ich gestern diesen tropischen Bärenspinner Punktbär oder auch Harlekinbär Utetheisa pulchella im VSG Tiefgewann tagsüber beobachtet. Diese hübsche Art lebt in mehreren Generationen in den Tropen und Subtropen. Die Raupen fressen u.a. an Natternkopf (Echium vulgare) und können so eine zweite Generatio auch in unseren Breiten ausbilden. Ob sie sich in unseren Breiten etablieren können, hängt von den Frostperioden im Winter 22/23 ab.

News 30.8.22

Die anhaltende Trockenheit und die warmen Sommermonate im Jahr 2022 treiben die Diskussion um den Klimawandel voran. Unabhängig von der Diskussion lassen sich mit Hilfe der Nachtfalter erste Anhaltspunkte für Adaptionen im Artenspektrum erkennen - ohne daraus bereits voreilige Schlüsse zu ziehen:

 

1. Die anhaltende Wärmeperiode 2018 - 2020 sowie 2022 hat südeuropäischen eingewanderten Arten geholfen, die Überlebensfähigkeit zu erhöhen und neue Lebensräume in Mitteleuropa zu besiedeln. Dazu gehören u.a. Südliche Graseule (Mythimna vitallina), Purpur-Zwergeulchen (Eublemma purpurinum) oder Gebänderter Zwergspanner (Idaea rusticata).

2. Immer häufiger treten bedingt durch die heißen Winde aus Afrika und Südeuropa sog. Irrgast-Arten verstreut über ganz Mitteleuropa auf. Dazu gehören u.a. Baumwoll-Sonneneule (Helicoverpa armigera, 29.8.22, NSG Mönchbruch und 23.9.22 im NSG Rosengarten) (Foto 1), Orangefleck-Seidenglanzeule S. exigua 11.9.22 in Mainz (Foto 2) oder Grassteppen-Bodeneule P. saucia am 3.9.22 in Albbruck (Foto 3))

3. Es ist bekannt, dass einzelne Arten starke Populationsschwankungen haben. Aktuell im Jahr 2022 waren folgende Arten in Massen zu beobachten: Schwarzes C (Xestia C-nigrum), Rotkragen-Flechtenbärchen (Atolmis rubricollis), Südliche Graseule (Mythimna vitallina) sowie Dunkelgrauer Zahnspinner (Drymonia ruficornis).

4. Der Schlupf aus den Puppen von Arten, die in der Erde sich entwickeln, wird durch Verkrustungen auf der Bodenoberfläche erschwert. Vielen einheimischen Arten fehlen Saugpflanzen (gilt ebenso für Tagfalter)

 

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News 16.7.2022

Derzeit bin ich im Rahmen von fünf Gutachten in Hessen und Rheinland-Pfalz mit Kartierungen von Tag- und Nachtfaltern unterwegs. Bereits im Juni haben wir mit einem Spitzenwert von 38 Grad und sehr geringen Niederschlagsmengen Wetterextrema gesehen. Diese Umstände zwingen Botanik und damit auch die Schmetterlinge zur Anpassung.

 

In 2022 sind viele Arten bereits 4-5 Wochen vor den bekannten Schlupfzeiten zu beobachten. Der in BW an 6 Standorten von mir nachgewiesene Nachtkerzenschwärmer proserpinus proserpina hat bereits Ende Juni einen L5 Raupenstadium erreicht. Viele Tag- und Nachtfalterarten, die ihren eigentlichen Lebensraum z.B. in den trocken-warmen Hängen des Mittelrheintals haben, sind aufgrund der ausgedürrten Hänge gezwungen, verstärkt Mineralstoffe und Feuchtigkeit in den angrenzenden Uferbereichen des Rheins aufzunehmen z:B. sehr häufig zu sehen war zuletzt der Segelfalter (RL RLP 1) aus der zweiten Generation. Dort finden die Schmetterlinge derzeit Nektar an Nachtkerze, Brombeere oder Leimkraut. Man bezeichnet diese Anpassung als "Habitattrennung" oder "Lebensraumzerschneidung".  Allgemein bekannt ist dieses Verhalten bei Amphibienwanderungen zwischen den Überwinterungs- und Laichplätzen.

 

Der Rhein selbst hat innerhalb der letzten 10 Tage 80cm seines Wasserpegels eingebüßt. Gestern stand die Anzeige in Kaub bzgl. der Wasserhöhe bei 0,83m (+ 2,50m). 

News 13.4.2022

Letzten Dienstag habe ich 3 Exemplare (2x Männchen, 1x Weibchen) mit E. irriguata (Heller Eichenhain-Blütenspanner) einen hessischen Wiederfund in der FFH-Heidelandschaft zu verzeichnen (zuletzt 1951 unweit Kassel). Die Art gilt als bundesweit vom Aussterben bedroht und kommt aktuell nur noch in Bayern (RL 3) und Baden-Württemberg (RL1) vor. Bemerkenswert ist, dass selbst der in Südhessen lebende Eupithecia-Papst Karl Dietze diese Art nur von Frankfurt kannte. Ich danke insbesondere meinem geschätzten Kollegen Hermann Falkenhahn für Bestimmung und Lebensraumbeschreibung.

Zum aktuellen Habitat und den Pflegebedarf in der Heidelandschaft, einer Stromleitungstrasse auf Flugsanddecken:

Die engere E. irriguata-Fundstelle ist der ostexponierte Waldrand eines Kiefern/Buchen-Forsts mit nur 3-4 randständigen älteren Stieleichen-Individuen (30-50 Stammdurchmesser), jedoch dem Dreifachen an nordamerikanischen Eichen (Quercus rubra/palustris). Herauszuheben ist die Wärmegunst der sandigen Energietrasse (windgeschützt inmitten von Forsten und Wäldern im Oberrheingraben). Dank der regelmäßigen Mahd durch Hessen Forst unter der Anleitung von meinem Lieblingskollegen Heinz Arndt konnte der gesamte Lebensraum für diese sehr seltene Art optimal erhalten bleiben. Dies ist gilt es auch zukünftig fortzusetzen.

News 21.3.2022

Im Rahmen meiner ehrenamtlichen Funktion als Schutzgebietsbetreuer im NSG Mönchbruch hatte ich mir letzte Woche den Besatz der Teiche in der FFH-Heidelandschaft mit den FFH Anhang IV-Arten Springfrosch und Grasfrosch angesehen. Bei der Begehung ist mir ein spannender Fund einer Rote Liste Deutschland 2 Art an Calluna vulgaris (Heidekraut) gelungen:

Insgesamt 10 Raupen der Ginsterheiden-Bodeneule Xestia castanea konnte ich entdecken. Es handelt sich um einen für Hessen einmaligen Wiederfund einer verschollen geglaubten Arten nach 62 Jahren. Um den Lebensraum für diese Art zu erhalten, muss eine Verbuschung weiter verhindert werden und invasive Arten (Kanadische Goldrute, Götterbaum etc.) gezielt rausgenommen werden.

 

News 12.8.21

Die vielen Leuchtabenden 2021 (aktuell knapp 3600 Beobachtungen) bringen immer wieder auch Überraschungen hervor - auch wenn ich wegen Regen und Temperatur permanent flexibel sein muss. Für mich ist es die allererste Beobachtung dieser Art überhaupt. Ein Zuwanderer aus Südeuropa, der sich offensichtlich immer wohler fühlt. Derzeit sind mir nur 3 Beobachtungen bekannt aus Hessen. Eublemma purpurinum ist an warmen, trockenen Stellen anzutreffen wie es das Mittelrheintal bietet.

Eublemma purpurinum wird auch Purpur-Zwergeulchen genannt und ist ein Nachtfalter aus der Familie der Noctuidae und eine wahnsinnig hübsche Art, die als Irrgast (Kategorie M) eingestuft wird. Futterpflanze der Raupen ist die Acker-Kratzdistel.

 

News 12.7.21

Im Rahmen der ehrenamtlichen Monitoringarbeit im NSG Mönchbruch konnte ich gestern Nacht einige Exemplare der seltenen Amethysteule Eucarta amethystina nachweisen. Die Art lebt hauptsächlich auf feuchten Wiesen und am Rande von Au- und Bruchwäldern sowie es die Mönchbruchweisen darstellen. Als Nahrungspflanzen der im Spätsommer lebenden Raupen dient u.a. die Gewöhnliche Wiesensilge (Silaum silaus), die dort reichlich vorkommt. Die Amethysteule kommt durch ihre Lebensraumfokussierung (bzw. die Reduktion relevanter Flächen durch Trockenlegung) nur noch lokal und selten vor und ist deshalb vielerorts vom Aussterben bedroht oder bereits verschwunden. 

News 21.6.2021

Im Rahmen einer umfangreichen derzeit noch laufenden Kartierungsarbeit im Mittelrheintal konnten innerhalb von 6 Wochen knapp 391 Nachtfalterarten (ohne Mikros) nachgewiesen werden. Davon sind 110 Arten in den Kategorien der V bis 1 der Roten Liste der Schmetterlinge in Rheinland-Pfalz bzw. 6 Arten als streng bzw. besonders geschützt nach BNatG. einzuordnen  u.a. Südliche Felsflur-Erdeule Dichagyrus candelisequa RL D 2.

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Mein persönliches Highlight war der doppelte Fund der Eichenglucke (Phyllodesma tremulifolia). Die Falter sind nachtaktiv und sehen in ihrer Ruheposition wie Glucken aus. Die Eichenglucke ist deutlich kleiner als die beiden größeren Schwesterarten Pappel- und Kupferglucke. Beim Hinsetzen bewegen sie sich sogar genauso wie eine brütende Henne hin und her. In Mitteleuropa sind sie eher selten, Sie benötigen warmes Klima wie es das Mittelrheintal eben aufgrund der besonderen Lage bietet. Sie leben in warmen, lichten Laubwäldern. Rote Liste BRD: 2 (stark gefährdet)

News 4.4.2021

Völlig überraschend haben wir im NSG Mönchbruch bei Mörfelden-Walldorf die Raupe des rar geworden Schönbär Callimorpha dominula gefunden. Der Bärenspinner fällt als Imago durch seine prächtige Färbung und den intensiven Metallglanz auf den Vorderflügeln auf. Der Lebensraum sind Wälder aber vor allem auch feuchte Stellen mit dichtem Unterwuchs, in Bachtälchen, Wassergräben und auf Lichtungen. Die auffallenden und hübschen Raupen fressen an Stauden, Sträuchern und jungen Laubhölzern, sind also polyphag. Typische Nahrungspflanzen sind Himbeere, Brennessel und Greiskraut. Bevorzugt auf Feuchtbrachen kann es jahrweise zu Massenvermehrungen kommen. In allen Bundesländern ist die Art Unterschiedlich stark) gefährdet.

 

 News 13.8.2020:

Nach 5 Jahren systematischer Suche gelang mir gestern Abend der Nachweis des Braunen Bären, Arctia caja. Die Art war in den 60er Jahren in der Umgebung des Mönchbruch sehr zahlreich vertreten. Zuletzt wurde sie nicht mehr gesichtet oder gefunden. Das Besondere dieser auffallend hübschen Nachtfalterart ist, dass die Art ein sensibler Bioindikator für naturnahe Lebensräume und insbesondere naturnahe Gewässer ist.

 

Praktischer Tip:

Der Braune Bär benötigt eine Vielzahl von Futterpflanzen, die ohne Probleme einen Platz im Garten finden können:

Wiesen-Sauerampfer, Stumpfblättriger Ampfer. Große Brennnessel, Mädesüß

Natürlich kommen auch etliche Sträucher in Frage, die dem Braunen Bär als Nahrungsquelle dienen. 

Himbeere, Brombeere, Schneeball, Roter Hartriegel, Rote Heckenkirsche

Silber-Weide, Ohr-Weide, Sal-Weide. (Fotos: Erik Opper)

 

News 14.8.2020

Dank einer gemeinsamen Exkursion mit einem befreundeten Falterexperten ist uns gestern ein ganz seltener Anblick vergönnt gewesen. Die Pappelglucke (Gastropacha populifolia) ist ein Nachtfalter aus der Familie der Glucken (Lasiocampidae). Es handelt sich um ein Männchen der 2. Generation. Normalerweise fliegt die Art in einer Generation von Mitte Juni bis Juli. Die Raupen ernähren sich von den Blättern von Pappeln (Populus) und Weiden (Salix). 

In Deutschland ist die Pappelglucke in der Roten Liste gefährdeter Arten als vom Aussterben bedroht (Kategorie 1) geführt, in einigen Bundesländern gilt sie als verschollen. Der Nachweis unterstreicht die Bedeutung und den Schutz von naturnahen Auenwäldern, hier entlang des Rheins (Foto. Erik Opper)

 

 

 

News 24.12.2020

Unter den mehr als 100 Familien innerhalb der Nachtfalter befinden sich auch die sog. Sackträger, Psychidae. Die Arten dieser Familie sind durch den teilweise art- oder gattungstypischen Sackbau der Raupen charakterisiert. Die Säcke bestehen aus Gespinstfäden sowie Fragmenten der Lebensräume (Steinchen, Sand, pflanzliche und tierische Fragmente). Ähnlich vielen im Winter vorkommenden Spannerarten sind bei den meisten Arten der Psychidae die Flügel der Weibchen reduziert. Dabei kommen alle Übergänge vor bis hin zu völlig flügel- und beinlosen Arten, deren Weibchen sich parthenogenetisch vermehren. Die Säcke sind im Winter gut an den jetzt kahlen Bäumen zu entdecken.

(Foto. Erik Opper, links unten: Röhren-Sackträger (Taleporia tubulosa), sonst: Zwerg-Sackträger, dahlica spec.)

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