Gesamtkartierungen in Untersuchungsgebieten und die Umsetzung in pflegeplänen

Gesamtkartierungen für Heterocera sind sehr aufwendig und finden selten Eingang in Pflegepläne, da andere Tier- und/oder Pflanzengruppen im Fokus stehen. Gutachten und der Aufwand bei der Erhebung machen aber nur dann Sinn, wenn die Ergebnisse erhört und umgesetzt werden z.B. in zeitlich abgestimmte Mahdzeitpunkte oder durch Schutz besonderer Futterpflanzen und die Ergebnisse eben nicht in der Schublade landen.

Zwei konkrete Beispiele sollen auf dieser Seite meinen Fokus dokumentieren. Sie stammen aus der Praxis und sind durch glückliche Umstände möglich geworden. Ich würde mir wünschen, weitere Kooperationspartner zu finden.

 

Beispiel 1: NSG Rosengarten nebst Erweiterungsfläche

 Der BUND Wonnegau hat 2022 im Zuge der Optimierung ihrer Pflegepläne für das NSG Rosengarten nebst Erweiterungsfläche ein Fachgutachten über das Vorkommen von Nachtfalterarten erstellen lassen. Dabei wurden an 14 Erhebungsabenden verteilt über das gesamte Jahr 2022 knapp 240 Arten dokumentiert. 37 Arten werden bundesweit bzw. für Rheinland-Pfalz als gefährdet eingestuft. Darunter befinden sich auch die beiden "Vom Aussterben bedrohten"-Arten (Rote Liste 1) Habichtskraut-Wiesenspinner und Melden-Blütenspanner sowie eine Vielzahl von Trockenrasen-Spezialisten, die ihre Fortpflanzungs- und Lebensraumstätte im NSG Rosengarten nebst Erweiterungsfläche gefunden haben. Auf diese Arten werden zukünftig bei der Mahd und den Pflegemaßnahmen Rücksicht genommen. 

 

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Beispiel 2: NSG Mönchbruch nebst FFH Heidelandschaft

Das NSG Mönchbruch nebst FFH Heidelandschaft ist ein 960 ha großes Schutzgebiet mit einem Mosaik an 13 unterschiedlichen Lebensraumtypen. Heidelandschaft wechseln sich mit Erlen-Bruchmoor ebenso ab wie Feuchtwiesen und alte Laubmischwälder. In diesem Gebiet bin ich verantwortlicher Schutzgebietsbetreuer. für das RP Darmstadt als Obere Naturschutzbehörde. Seit 2018 dokumentiere ich dort (in Zusammenarbeit mit Wolfgang Brüggemann, Universität Frankfurt am Main) die Heterocera-Arten. Zum 31.12.2022 können wir aktuell 518 Nachtfalterarten nachweisen, davon sind 417 sog. Großschmetterlinge. Allein die Familie der Eulenfalter (Noctuidae) umfasst den Nachweis von 175 Arten. Durch meine Doppelfunktion kann ich direkt Einfluß nehmen auf die Pflegepläne und so ist es gelungen, die Feuchtwiesenfläche u.a. für Eucarta ametystina RL D 2 von 10ha auf 14ha zu erweitern. Dort wird gezielt erst am 15.9. eines Jahres gemäht, damit die Raupen der 2. Generation zur Verpuppung in der Erde sich zurückziehen können.

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